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Aktuelle Projekte im September und Oktober 2007




13. September
Empfehlung einer Sendung mit Indischer Musik:

WDR 3 20:05 bis 22:00 Uhr
Indische Abendmusik mit Sitar und Flöte
Raga Puriya Kalyan
Der nordindische Sitarspieler Shahid Parvez im Dialog mit dem südindischen Flötenspieler Shashank

Aufnahme eines Konzertes vom 25. März 2007 aus dem Pantheon in Bonn

Hörhilfe zur Sendung hier !!!


4. Oktober
Heidelberg, Altes Hallenbad, 18:00 Uhr
Die Nachtigall hinter der Stirn...
Was bewegt uns in Liebesliedern: Trieb, Symbolik oder reine Empfindung?
Ein Vortrag von Jan Reichow
Veranstalter: KlangForum Heidelberg

NACHTRAG:
[ Skript mit Literaturhinweisen und Liste der Musikbeispiele hier ]


4. Oktober 2007
Deutschlandradio Kultur 22:00 bis 22:30 Uhr
"...beklommen von dem, was ungesagt blieb..."
Omar der Zeltmacher, mystische Worte und der Stern des Orients
Eine Sendung von Jan Reichow
Redaktion: Hanni Bode

"Stern des Orients" - so nannte man die größte arabische Sängerin des 20. Jahrhunderts, die 1904 in einem kleinen Dorf des Nildeltas geboren wurde: Oum Kalthoum. Sie starb am 3. Februar 1975 in Kairo, 5 Millionen Menschen begleiteten sie zu ihrer letzten Ruhestätte.
Über 30 Jahre lang hatte die ganze arabische Welt ihr zugehört, wenn sie an jedem ersten Donnerstag des Monats live im Radio sang. Zum Schlüsselerlebnis aber wurde für viele Menschen ein Werk, das in einzigartiger Weise die Ausdruckskraft der menschlichen Stimme, das Feuer der arabischen Musik und die verführerischen Chiffren der orientalischen Dichtung zusammenbrachte: Die "Robayat El Khayam", die Vierzeiler von Omar dem Zeltmacher. Ahmed Rami hatte sie aus dem Persischen übersetzt, die Sängerin selbst traf die Auswahl der Verse und fand, dass sie "zum Schönsten gehören, was ich je gesungen habe". Die Musik schuf Riyad as-Sunbati auf kongeniale Weise; er legte die zentrale Tonart der arabischen Musik zugrunde, den Maqam Rast, der Tatkraft und visionäre Weite ausstrahlt, und er komponierte eine faszinierende Folge von Themen und Melodievorgaben, die der Sängerin zugleich die Freiheit improvisatorischer Entfaltung ließ.
Die historische Aufnahme aus dem Jahre 1950 spiegelt die überwältigende Wechselwirkung zwischen Sängerin, Orchester und Publikum. Die heutige Sendung versucht mit Übersetzungen und Analysen einiger Abschnitten dieses Konzertes einen neuen Zugang für westliche Hörer zu erschließen.

Cover der cd Om Kolthom "Robayat al Khayam" & "Chams el Assil"

Die CD Om Kolthom "Robayat al Khayam" & "Chams el Assil" ist in der Sendung nur in Auszügen hörbar; empfohlen wird die folgende Bezugsquelle:
Axel Elbin
Füsilierstr. 4
D-40476 Düsseldorf
Germany
tel & fax +49-211-4541122
e-mail: info@raga-maqam-dastgah.com
www.raga-maqam-dastgah.com
Die  synchron  mitlesbare,  vereinfachte  Umschrift  des  arabischen   Textes  nebst  einer  vollständigen  neuen  Übersetzung von Dr. Hans   Mauritz,  sowie  eine  musikalisch-textliche  Höranleitung zu dieser   historischen  Aufnahme mit der bedeutendsten arabischen Sängerin des   20. Jahrhunderts kann demnächst über diese Webseite angefragt werden.

12. Oktober
Empfehlung eines Indischen Konzertes in der Kölner Philharmonie (WDR 3 mit KölnMusik)

Indien: Mysterium der Melodie
Pandit Jasraj - Kala Ramnath - Dhruba Ghosh
3 Solisten und Ensembles nordindischer Kunstmusik aus Mumbai (Bombay)

Pressetext:

Die klassische Musik Indiens, die fraglos zu den größten Kulturleistungen der Menschheit gehört, ist zuallererst - Gesang.
Darüber haben auch bedeutende Instrumentalisten wie Ravi Shankar oder Vilayat Khan keinen Zweifel gelassen: das Beste, was sie erreicht haben, bestand darin, ihr Instrument singen zu lassen.
Das Ideal ist also die Entfaltung der menschlichen Stimme in ihrem gesamten Umfang, mit all ihren technischen und spirituellen Möglichkeiten. Von hier aus erfährt man das göttliche Wesen der Melodie in den tausend Ragas, von denen jeder ein in sich geschlossener melodischer Kosmos ist. Singend werden seine Geheimnisse erschlossen, und es gibt keinen indischen Instrumentalisten, der nicht singt, bevor er spielt!
Der Sänger Pandit Jasraj ist eine lebende Legende, er wird an erster Stelle genannt, wenn heute von klassischem indischen Gesang die Rede ist. Zahllose CDs belegen die musikalische Spannweite seines Genies, er wurde mit allen nur möglichen Ehrenpreisen bedacht und ist zweifellos die größte Autorität der berühmten Mewati-Tradition, deren Ursprung in Rajasthan liegt, dem kulturträchtigen "Land der Könige". Er fasziniert weltweit auch ein westliches Publikum, nicht nur durch die tiefe Kenntnis der Raga-Lehre, die wir ohnehin nur ahnen können, sondern vor allem durch die unmittelbar überspringende emotionale Qualität und die betörende Sinnlichkeit seiner Stimme.
Die Violinistin Kala Ramnath, deren innerfamiliäre Ausbildung bereits in ihrem dritten Lebensjahr begann, ist bei Pandit Jasraj in die Lehre gegangen, und er bezeichnet sie heute als "Fackelträgerin" seiner Schule; während sie selbst sagt, dass es allein dieser Meister war, der ihre Violine zum Singen gebracht hat. Auf dieser Basis gelang es ihr, das Violinspiel in Indien zu revolutionieren und solistisch zu nobilitieren. Innerhalb weniger Jahre wurde sie zu einem Star, "Sultana of Strings" wurde sie in der indischen Presse genannt; auch das Wort "tigresse" taucht auf, wenn es um ihre Bühnenpräsenz geht, während zugleich die Geschmeidigkeit und Süße ihrer Melodieführung gerühmt wird. (Tabla: Yogesh Samsi)
Dhruba Ghosh spielt Sarangi, das traditionelle nordindische Streichinstrument, dessen Aufgabe es in früheren Zeiten war, der Melodielinie des Gesangs wie ein Schatten zu folgen. Er bereicherte es mit neuen Techniken und Klangfarben, stellte es solistisch heraus und ließ es in vielfältiger Weise mit experimentellen Ensembles in Europa und Japan dialogisieren. Das führte ihn schließlich dazu, die eigene Singstimme mit dem Instrument zusammenzuführen und so auf einer neuen Ebene zu den Grundlagen seiner Musik zurückzukehren. (Tabla: Yogesh Samsi)
Ein zentrales Thema in dreierlei Gestalt: das Mysterium der Melodie.
Redaktion: Werner Fuhr

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